Umschlagprozesse werden optimiert: Port Emmerich schließt Hafenerweiterung ab
Planmäßig konnte jetzt die Erweiterung des Emmericher Hafens abgeschlossen werden. Die 8.000 Quadratmeter große Fläche eröffnet neue Möglichkeiten für den Containerumschlag und stärkt den trimodal angeschlossenen Hafen. Die rund vier Millionen Euro teure Maßnahme wurde vom Bund im Rahmen der Richtlinie für Kombinierten Verkehr gefördert.
Rund ein halbes Jahr nach dem Spatenstich und damit voll im Zeitplan konnte im Emmericher Hafen jetzt die Eröffnung der Erweiterungsfläche gefeiert werden. Auf dem 8.000 Quadratmeter großen Areal wurden Stellplatzkapazitäten und Umschlagmöglichkeiten für Container geschaffen. So trägt der Emmericher Hafen der Entwicklung in der globalen Logistik Rechnung. Diese ist durch externe Faktoren wie etwa den Stau im Suez-Kanal oder die weltweiten Lieferengpässe infolge der Corona-Pandemie deutlich volatiler geworden. „Mit den neuen Stellplatzkapazitäten und Umschlagmöglichkeiten können wir nun viel besser und flexibler auf Warenströme reagieren“, sagt Arndt Wilms, Prokurist der Port Emmerich – Infrastruktur- und Immobiliengesellschaft mbH (PE). Und Tobias Mies, Geschäftsführer der PE, ergänzt: „Deswegen ist der Abschluss der Erweiterung ein wichtiger Schritt für die künftige Entwicklung des Hafens.“ Tobias Mies hat vor Kurzem die Nachfolge von Udo Jessner angetreten; der langjährige Geschäftsführer war in den Ruhestand gegangen.
Die rund vier Millionen Euro teure Maßnahme wurde vom Bund im Rahmen der Richtlinie für Kombinierten Verkehr gefördert. Seit dem Baubeginn im März dieses Jahres transportierten 2.400 LKW 26.000 Tonnen Boden ab und ersetzten ihn durch 23.300 Tonnen RC-Material als Trag- und Frostschutzschicht, die anschließend asphaltiert wurde. Um das Umfeld künftig vor Lärmbelästigung durch den Containerumschlag zu schützen, hat die Port Emmerich Infrastruktur- und Immobiliengesellschaft mbH als Bauherr eine Schutzwand aus 24 Seecontainern errichten lassen. Betreiber der Erweiterungsfläche – wie des gesamten Containerterminals – ist die Contargo Rhein-Waal-Lippe GmbH. Die Planung und Überwachung der Erweiterung verantwortete die Bovenkerk & Partner Ingenieurgesellschaft, umgesetzt wurden die Arbeiten von der Eurovia Bau GmbH.
Durch das neue Areal wächst der Emmericher Hafen auf eine Gesamtfläche von 56.000 Quadratmeter an. Mit einem Umschlag von rund 100.000 TEU jährlich hat sich der Containerhafen, der in unmittelbarer Nähe zu den Niederlanden liegt, sehr erfreulich entwickelt. Der Hafen ist trimodal erschlossen und punktet darüber hinaus mit seiner hohen Taktung zu den Überseehäfen: Kein deutscher Binnenhafen liegt so nah an den ARA-Häfen wie der in Emmerich. Zudem ist die unmittelbare Nachbarschaft zu den Niederlanden und die Nähe zu den Absatzmärkten Niederrhein, Rhein-Ruhr und dem Münsterland ein großer Vorteil für Kunden und Investoren.
Auftrieb für den Hafen Emmerich und die DeltaPort Niederrheinhäfen
Nach der abgeschlossenen Erweiterung geht der Blick nun in Richtung Zukunft. Als nächstes Projekt soll nun das Fundament der Kranbahn komplett erneuert werden, anschließend werden zwei neue Kranbrücken in Betrieb gehen. „Die neuen Kranbrücken werden so ausgelegt, dass die Lastspielzeiten um bis zu 20 Prozent reduziert werden können“, sagt Marcel Lueb, Projektingenieur bei PE, der das Projekt begleitet. „Zudem ermöglicht die eingeplante Rekuperation, je nach vorherrschenden Betriebsbedingungen, Energieeinsparpotentiale ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich.“
Die Erweiterungs- und Erneuerungspläne in Emmerich geben auch dem gesamten Hafenverbund der DeltaPort Niederrheinhäfen weiteren Auftrieb. Zu dem Verbund haben sich der Hafen Emmerich, die Häfen der DeltaPort GmbH & Co. KG (Rhein-Lippe-Hafen Wesel, Stadthafen Wesel, Hafen Voerde-Emmelsum) und der NIAG-Hafen Rheinberg-Orsoy zusammengeschlossen. Ziel ist es, die Binnenhäfen am Niederrhein zu stärken und als gemeinsamer Standort nördlich von Duisburg aufzutreten. Dabei bilden die Standorte das gesamte logistische Portfolio ab.