DeltaPort Niederrheinhäfen und Port of Rotterdam stellen Tiefkühllogistik der Zukunft vor

Für die vielen Gäste aus der Logistikbranche, Politik und Verwaltung ist das traditionel-le Event „DeltaPort – vor Ort“ längst ein fester Bestandteil im Kalender. Zum insgesamt siebten Mal und zum zweiten Mal unter dem Dach der Hafenkooperation DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH begaben sich jetzt rund 200 Besucher an Bord des Fahrgast-schiffes „River Lady“ und machten sich auf eine Tour zu den Häfen in Wesel und Rheinberg-Orsoy. Gastgeber Andreas Stolte, Geschäftsführer der DeltaPort Nieder-rheinhäfen, skizzierte in seiner Begrüßungsrede, welch großen Beitrag der Zusam-menschluss der niederrheinischen Häfen zur Verlagerung von LKW-Verkehren auf die ökologisch bedeutsamen Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn leisten kann. Ein Hö-hepunkt war der Vortrag von Matthijs van Doorn, Director Logistics beim Port of Rotterdam, der die Kooperationsprojekte zwischen Europas größtem Seehafen und den DeltaPort Niederrheinhäfen vorstellte, die vor allem die Zukunftsfelder Kühllogistik, Digitalisierung und Nachhaltigkeit betreffen.

Interessante Fachvorträge, spannende Einblicke in die neuesten Entwicklungen an den Standorten der DeltaPort Niederrheinhäfen (DPN) und anregende Gespräche in unge-wohnter Kulisse: Dafür ist die traditionelle Schiffsrundfahrt „DeltaPort – vor Ort“ seit Jahren bekannt. Auch diesmal folgten viele Gäste aus Politik, Verwaltung und Logistik-branche der Einladung, um an Bord der „River Lady“ einen abwechslungsreichen Nachmittag zu verbringen. Das Fahrgastschiff startete im Stadthafen Wesel und fuhr von dort durch den Rhein-Lippe-Hafen und den Hafen Emmelsum bis zum NIAG-Hafen nach Rheinberg-Orsoy und zurück.

Die geografische Lage der Niederrheinhäfen, zu denen neben den angesteuerten Standorten auch der Emmericher Hafen gehört, ist einer der Gründe, warum der Ha-fenzusammenschluss sich so gut entwickelt hat. Denn die fünf Standorte liegen zwar in der Nähe der Überseehäfen in Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen (ARA), aber außerhalb des Stauclusters Ruhrgebiet/Großraum Köln. Zur Verkehrssituation in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) lieferte Gastgeber Andreas Stolte, Geschäftsführer der DPN, in seiner Begrüßungsrede ein-drückliche Zahlen: So sorgten Staus mit einer Gesamtlänge von 486.000 Kilometern im vergangenen Jahr dafür, dass die die Menschen in NRW 2018 rund 154.000 Stunden im Stau standen. Die marode Infrastruktur, die vielen Baustellen und ein hohes LKW-Aufkommen tragen wesentlich zum drohenden Verkehrsinfarkt bei. Dieser hat weitrei-chende Folgen: für die Logistikbranche, für die gesamte Volkswirtschaft, das Klima und

die Versorgungssicherheit mit Waren. „Wir müssen umsteuern und Warenströme von der Straße auf die Wasserwege und die Schiene verlagern“, forderte Stolte.

Derzeit werden nur 8,4 Prozent der Güter auf dem Wasserweg transportiert, auf der Straße sind es 72 Prozent. Stoltes Appell lautet daher: „Raus aus dem Stau, Wasser und Schiene gehört die Zukunft der Logistik!“ Ein Blick in die Zukunft zeige, dass durch die intelligente Gestaltung logistischer Ketten neue Warenströme erzeugt und das Ver-kehrsverlagerungspotenzial ausgeschöpft werden könne. So könnten Warenströme an den Standorten der DeltaPort Niederrheinhäfen gebündelt und für die Zieldestination neu kommissioniert werden. Die letzte Meile würde so massiv verkürzt – mit positiven Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Klima.

Neben der geografischen Lage bieten die DPN viele weitere Alleinstellungsmerkmale. Dazu zählen Umschlagmöglichkeiten für sämtliche Güter, eine trimodale Verkehrsan-bindung, das 81 Hektar große Flächenpotenzial, ein eigener Linienschiffsverkehr zu den ARA-Häfen sowie eine eigene Bahn und Bahninfrastruktur. Auch für Europas größten Seehafen in Rotterdam sind die DeltaPort Niederrheinhäfen dadurch der idea-le Partner, um die Regionen des Ruhrgebietes, des Münsterlandes, Ost-Westfalen-Lippe und des südlichen Westfalens noch effizienter erreichen zu können. Matthijs van Doorn, Director Logistics beim Port of Rotterdam, stellte in seinem Vortrag die Koope-rationsprojekte vor, die vor allem die Zukunftsfelder Kühllogistik, Digitalisierung und Nachhaltigkeit betreffen. Am Beispiel des Projekts EcoPort 813, bei dem überschüssi-ge Abwärme aus der Aluminiumproduktion der Firma TRIMET als ressourcenschonen-de Energiequelle für Logistikimmobilien am Standort DeltaPort in Wesel/Voerde ge-nutzt wird, zeigte van Doorn die Kühllogistik der Zukunft auf. Tiefgekühlte Waren, die in Rotterdam ankommen, werden per Schiff zum Hafen Emmelsum gebracht. Dort wer-den sie in mit Abwärme betriebenen Kühlhäusern gelagert und von dort per Bahn und LKW zum Kunden gebracht. „Wir haben in den DeltaPort Niederrheinhäfen einen Part-ner, mit dem wir dieselben Werte teilen und hervorragend Innovationsprojekte in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung umsetzen können“, sagte van Doorn.