„Gut aufgestellt für die Zukunft“: Im Hafen Emmerich beginnt die zweite Ausbaustufe
Spatenstich für die zweite Erweiterungsphase: Planmäßig bis Oktober soll im Emmericher Hafen eine 8.000 Quadratmeter große Fläche, die östlich des Hafengeländes und direkt am Hafenbecken liegt, für den Containerumschlag erschlossen werden. Der laufende Betrieb ist nicht beeinträchtigt. Mit der Erweiterung optimiert der trimodal angeschlossene Hafen Emmerich am Rhein seine Umschlagprozesse.
Der Emmericher Hafen hat in den vergangenen Jahren eine sehr erfreuliche Entwicklung genommen. Der Umschlag liegt mittlerweile wieder bei konstant über 100.000 TEU. Die Kunden des Containerhafens schätzen vor allem die trimodale Anbindung, die hohe Taktung zu den Überseehäfen, den persönlichen Kontakt und die strategisch günstige Lage des Hafens: Kein deutscher Binnenhafen liegt so nah an den ARA-Häfen wie der Emmericher Hafen. Zudem ist die unmittelbare Nachbarschaft zu den Niederlanden und die Nähe zu den Absatzmärkten Niederrhein, Rhein-Ruhr und dem Münsterland ein großer Vorteil für Kunden und Investoren.
Um sich für die logistischen Herausforderungen der Zukunft zu wappnen, hat in Emmerich nun die zweite von drei Erweiterungs- und Modernisierungsphasen mit dem symbolischen Spatenstich begonnen. Aktuell wird ein 8.000 Quadratmeter großes Grundstück – östlich des Hafengeländes und direkt am Hafenbecken gelegen – für den Umschlag erschlossen. Bei der Fläche handelt es sich um eine ehemalige Werksfläche der Nouryon Chemicals GmbH, vormals Akzo Nobel. „Das Gelände eignet sich hervorragend, um unsere Umschlagprozesse zu optimieren“, sagt Arndt Wilms, der als Prokurist der Port Emmerich Infrastruktur- und Immobilien GmbH für die Erweiterung der Containerflächen zuständig ist. „Wir schaffen Stellplatzkapazitäten und Umschlagmöglichkeiten, um dem Trend in den globalen Lieferketten Rechnung zu tragen.“ Durch Entwicklungen wie den Stau im Suez-Kanal und die weltweiten Lieferengpässe in Folge der Corona-Pandemie befinden sich die globalen Logistikketten derzeit im Umbruch. „Der Trend geht dahin, die Lieferketten zu entspannt, um bei Störungen am anderen Ende der Welt die Fertigungsprozesse in Deutschland weniger zu beeinflussen. Das erfordert Flächenkapazitäten in der Logistik und in den Umschlaganlagen“, erläutert Wilms.
Die zweite Erweiterungsphase soll planmäßig bis Mitte / Ende Oktober abgeschlossen sein. Sie erfolgt im laufenden Betrieb. Die Abläufe im Hafen werden durch die Arbeiten nicht beeinträchtigt. „Der Baustellenverkehr kann glücklicherweise über das Gelände eines benachbarten Unternehmens abgeleitet werden, sodass es im Hafen und im Straßenverkehr nur minimale Beeinträchtigungen geben wird“, freut sich Arndt Wilms.
Durch die 8.000 Quadratmeter neuer Fläche wächst der Emmericher Hafen auf dann 56.000 Quadratmeter an. Bereits im ersten Schritt der Erweiterung, die im Dezember 2021 abgeschlossen wurde, war der Hafen 5.000 Quadratmeter größer geworden. „Mit den Maßnahmen, die wir nun umsetzen, sind wir gut aufgestellt für die Zukunft“, sagt Udo Jessner, der Geschäftsführer der Port Emmerich GmbH.
Auftrieb für den Hafen Emmerich und die DeltaPort Niederrheinhäfen
Nach dem Abschluss der aktuellen Erweiterung soll in einem dritten Abschnitt dann das Fundament der Kranbahn komplett erneuert werden, auf dem anschließend zwei neue Kranbrücken in Betrieb gehen sollen. „Die Containerbrücken sind das Herzstück unseres Hafens.“, sagt Marcel Lueb, Projektingenieur bei der Port Emmerich GmbH, der das Projekt begleitet. Die neuen Containerbrücken werden in Emmerich die bestehenden Brücke ersetzen, die seit über 20 Jahren im Einsatz sind und nacheinander im laufenden Betrieb abgelöst werden sollen. Sie werden leiser arbeiten als ihre Vorgängerinnen, weil sich sowohl die einzelnen Anlagenteile als auch das Anheben und Absetzen der Container weicher steuern lassen. Eine neue, ausfallsichere Steuerungs- und Kommunikationstechnik an Bord ermöglicht das Bestimmen und Auswerten von Betriebsstatus und Energiekennzahlen. „Die neuen Kranbrücken werden so ausgelegt, dass die Lastspielzeiten um bis zu 20 Prozent reduziert werden können“, sagt Lueb. „Zudem ermöglicht die eingeplante Rekuperation, je nach vorherrschenden Betriebsbedingungen, Energieeinsparpotentiale ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich.“
Die Erweiterungs- und Erneuerungspläne in Emmerich geben auch dem gesamten Hafenverbund der DeltaPort Niederrheinhäfen weiteren Auftrieb. Zu dem Verbund haben sich der Hafen Emmerich, die Häfen der DeltaPort GmbH & Co. KG (Rhein-Lippe-Hafen Wesel, Stadthafen Wesel, Hafen Voerde-Emmelsum) und der NIAG-Hafen Rheinberg-Orsoy zusammengeschlossen. Ziel ist es, die Binnenhäfen am Niederrhein zu stärken und als gemeinsamer Standort nördlich von Duisburg aufzutreten. Dabei bilden die Standorte das gesamte logistische Portfolio ab.
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